Ölziehen – alte Methode, neue Aufmerksamkeit: Vorgehensweise und Wirksamkeit
- Jutta und Micha Edel

- 12. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Ölziehen ist eine traditionelle Anwendung, die ihren Ursprung im indischen Ayurveda hat und seit Jahrhunderten zur Unterstützung der Mund- und Allgemeingesundheit genutzt wird. Obwohl die Methode in den letzten Jahren auch im Westen zunehmend Aufmerksamkeit gefunden hat, stellt sich oft die Frage:
Wie funktioniert Ölziehen, und was sagt die Wissenschaft dazu?
Vorgehensweise des Ölziehens
Die Anwendung ist einfach und benötigt keine speziellen Hilfsmittel:
Öl auswählen – Traditionell wird Sesamöl genutzt, heute greifen viele auf Kokosöl oder Sonnenblumenöl zurück. Wichtig ist, dass das Öl hochwertig und kaltgepresst ist.
Öl in den Mund nehmen – Etwa ein Esslöffel reicht aus.
Spülen und Ziehen – Das Öl wird für 10–20 Minuten langsam durch die Zähne gezogen, geschwenkt und im Mund bewegt. Dabei sollte man nicht gurgeln oder schlucken.
Ausspucken – Nach der Anwendung das Öl in ein Papiertuch spucken (nicht ins Waschbecken, um Verstopfungen zu vermeiden).
Nachspülen und Zähneputzen – Den Mund gründlich mit Wasser ausspülen und anschließend die Zähne putzen.
Der Ablauf sollte idealerweise morgens vor dem Frühstück erfolgen.
Befürworter schreiben dem Ölziehen zahlreiche Effekte zu – von besserer Mundhygiene bis hin zu allgemeiner Entgiftung. Doch was ist wissenschaftlich belegt?
Mundgesundheit:Studien zeigen, dass Ölziehen die Anzahl von Bakterien im Mund verringern kann, insbesondere von Streptococcus mutans, die an der Entstehung von Karies beteiligt sind. Auch eine Reduktion von Plaque und Zahnfleischentzündungen konnte beobachtet werden.
Mundgeruch:Durch die Verminderung von geruchsbildenden Bakterien kann Ölziehen helfen, schlechten Atem zu reduzieren.
Allgemeine Gesundheit:Traditionell wird Ölziehen mit einer „Entgiftung“ des Körpers in Verbindung gebracht. Hierfür gibt es bislang jedoch keine wissenschaftlichen Belege. Die positiven Effekte scheinen hauptsächlich im Bereich der Mundhygiene zu liegen.
Ölziehen kann eine gute Ergänzung zur täglichen Zahnpflege sein – es ersetzt jedoch nicht das gründliche Zähneputzen und die Verwendung von Zahnseide. Zahnärzte empfehlen, Ölziehen höchstens als unterstützende Methode einzusetzen.
Besonders geeignet ist es für Menschen, die natürliche Pflege-Routinen schätzen oder ihre Mundflora zusätzlich unterstützen möchten. Wer allerdings unter starken Zahnproblemen oder Zahnfleischentzündungen leidet, sollte in jedem Fall einen Zahnarzt aufsuchen.
👉 Fazit: Ölziehen ist eine einfache, natürliche und kostengünstige Methode, die nachweislich zur Reduktion von Bakterien, Plaque und Mundgeruch beitragen kann. Auch wenn die oft versprochenen „Ganzkörper-Entgiftungen“ wissenschaftlich nicht belegt sind, lohnt sich das Ölziehen für viele Menschen als wohltuendes Morgenritual und ergänzender Baustein für die Mundgesundheit.




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